21.10. - 19.11.23
The Legendary GRANNIE-GANG
ein Fotokunst-Projekt 
von Susanne Krauss 
mit Texten von Ulla Wohlgeschaffen

Susanne Krauss ( Fotos):

Seit 2017 wollte ich ältere Frauen fotografisch als Superheldinnen inszenieren, aber fast alle, die ich fragte, fanden sich „zu alt und nicht schön genug“ für solche Bilder. Erst Anfang 2023 konnte ich meinen Traum, - zunächst mit Künstlicher Intelligenz -,  am Computer realisieren.

Ich erfand also einen Club der älteren Superheldinnen und gab ihnen den liebevollen Namen „Granniegang“. Bei den KI-erstellten Bildern handelte es sich um eine Idee von starken Frauen, die sich in keiner Weise dafür schämen, alt und vom Leben gezeichnet zu sein, sondern das Leben in vollen Zügen genießen und dabei ganz nebenbei das Stereotyp des männlichen Superhelden karikieren.

Nachdem das Projekt "Granniegang" auf meinem Instagram-Account innerhalb kürzester Zeit über 70.000 begeisterte Anhänger*innen gefunden hatte, wuchs meine Hoffnung, nun auch den Sprung in die Realität zu schaffen. Zusammen mit Ulla Wohlgeschaffen entwickelten wir die Idee, das Ganze mit „echten“ Seniorinnen und ihren eigenen Geschichten für eine Ausstellung in der Hofkultur Pasing zu inszenieren.

Dank Waltraud Maisch, die uns ihre wunderbaren Räumlichkeiten zur Verfügung stellte, und der Organisation des Shootings durch Ulla konnten wir tatsächlich innerhalb kürzester Zeit ältere Frauen vor die Kamera holen und sie in die Rolle einer "Supergranny" ihrer Wahl schlüpfen lassen. 

Diese Aktion wurde für mich zu einem der bewegendsten Momente meiner knapp 20jährigen Arbeit als Portraitfotografin, weil ausnahmslos alle Frauen eine so starke Präsenz zeigten.

In der Ausstellung werden nun diese realen Frauen als das zu sehen sein, was sie wirklich sind: Superheldinnen beeindruckend gelebter Frauenleben. Jedes dieser Bilder ist eine Hommage an die Schönheit des Alters, verbunden mit dem Wunsch, dass auch ältere Frauen den Mut haben, selbstbewusst und selbstbestimmt zu sein.

Ulla Wohlgeschaffen (Texte):

Beim Anblick der ersten, mit Künstlicher Intelligenz erstellten Bilder der fiktiven Granniegang von Susanne Krauss war ich begeistert. Mich faszinierte ihre Idee, Frauen, die ab einem gewissen Alter in unserer Gesellschaft regelrecht unsichtbar zu werden scheinen, augenzwinkernd als „Superheldinnen“ darzustellen.

Als wir planten, für eine Ausstellung echte Frauen vor die Kamera zu holen, war mir sofort klar, dass neben der Darstellung ihrer Gesichter auch deren Geschichten erzählt werden müssen. Das wollte ich übernehmen.

Die Gespräche, die ich mit allen abgelichteten Frauen führen durfte, waren berührend, spannend, traurig oder heiter. In großer Offenheit ließen sie mich Teil haben an ihren Lebenswegen oder einzelnen, von ihnen gemeisterten und für sie wichtigen Lebensereignissen. Dafür bin ich ihnen sehr dankbar. In all diesen Erzählungen stecken Weisheit, Mut und sehr viel Durchhaltevermögen. Am liebsten hätte ich über jede dieser Frauen ein ganzes Buch geschrieben. In der Ausstellung kann es jedoch nur eine Essenz sein, die zeigt, wieviel Power in unseren älteren und alten Mitmenschen steckt, insbesondere in den Frauen: den Supergrannies der Granniegang!

RÜCKBLICKE

17.09. bis 15.10.23

5 days

Eine fotografische Kurzreise durch Irland
von 
FLORIAN PAULUS

Florian Paulus über seine Ausstellung:

"florian paulus wurde 1972 in hamburg geboren und ist morgens vor dem zweiten kaffee ungenießbar. lange jahre war er im marketing tätig, doch der bürojob war irgendwann seine sache nicht mehr. unter dem label „kommando: kunst.“ machte er sich 2015 in münchen als fotograf selbständig. seine spezialität sind eigentlich hochzeiten (https://www.kommando-kunst.de/hochzeitsfotograf-muenchen/). doch auch, wenn er bei fotowettbewerben noch nie etwas gewonnen hat, packt er auf seinen reisen nach wie vor seine kamera in den koffer.


5 tage in irland
anfang märz 2020 - corona klopfte bereits laut an die tür – war florian zum ersten mal in irland. 
von dublin mit der bahn nach galway und von dort mit dem bus über connemara nach doolin. besonderen ausdruck erfahren seine fotos durch die typisch mystische stimmung: menschenleere, dazu das eher trübe licht. statt satten, grünen schafswiesen also eher verlassene orte, die eine ganz eigene geschichte erzählen. 
eine fortsetzung soll im nächsten jahr folgen."

Was ich mit meinen Händen schaffen kann
Werke aus Ton von Menschen mit Demenz

Eine dokumentarische Ausstellung von Leah Schulze

Die berührende Ausstellung von Leah Schulze dokumentierte ein dreimonatiges Kreativprojekt mit Menschen mit Demenz. Sie präsentiert Fotos, kurze biografische Portraits und die entstandenen Objekte.

In zwei Altenheimen, Kompetenzzentrum Demenz Pasing und Haus Curanum Karlsfeld, wurden im Rahmen kreativer Workshops Alltagsgegenstände aus Ton hergestellt. Die Teilnehmer*innen der Workshops erarbeiteten unter anderem Vasen, Besteck und Schalen. Leah Schulze entschied sich für Alltagsgegenstände, um den Teilnehmer*innen einen größtmöglichen Bezug zu gewährleisten. Die Workshops wurden fotografisch begleitet. Einige Teilnehmer*innen (Künstler*innen) können Sie anhand kurzer, biografischer Portraits näher kennenlernen. Ein wichtiger Teil des Projektes ist der Austausch und die Zusammenarbeit mit Pfleger*innen. Diese wurden zum Thema Demenz interviewt und werden anhand von Zitaten und kurzen Portraits vorgestellt.

 

Die Designerin Leah Schulze: "Ziel des Projekts ist zum einen eine auf Demenz ausgerichtete, kreative Förderung. Die Betroffenen sollen stimuliert werden und Zugang zu ihrer Schaffenskraft erhalten. Ich möchte sie dabei unterstützen, Objekte zu schaffen, die sie mit Stolz erfüllen und durch die sie auch von Außen Anerkennung erfahren. Zum Anderen soll es darum gehen, das Bewusstsein für Demenz zu fördern. Es soll verdeutlicht werden, wie individuell Demenz verlaufen kann. Ich möchte die gängigen Stigmen brechen und zeigen, wie spannend die Arbeit mit Menschen mit Demenz ist. Mich begeistert, was für wunderbare Menschen hinter dem Etikett „Demenzerkrankte" stehen.

Die Ausstellung sollte Betroffenen ein Podium bieten und ihnen so ein Stück soziale Integration ermöglichen.

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